Tantra & sexuelle Energie
Was ist Tantra und wie kann es in der Sexualität helfen?
Mehr Körperbewusstsein
Mehr sexuelle Energie
Mehr Balance
Tantra ist ein erfahrungsbasierter Ansatz, der sich ohnehin schlecht erklären und durch seine mittlerweile breite Anwendung (Neo-Tantra etc.) noch schlechter zusammenfassen lässt. Was unter Tantra genau verstanden wird, ist sehr abhängig von der Schule bzw. dem Ort, wo es praktiziert wird. (Sorry, das ist leider wirklich so!)
Daher möchte ich hier kurz auf mein Verständnis eingehen und meine Anwendung im sexualtherapeutischen Kontext eingehen:
It’s all about Sex?
Eine beliebte Frage, die im Tantra gern diskutiert wird, ist, ob es beim Tantra eigentlich um Sex geht? Viele kennen das Kamasutra, eine Sammlung sexueller Stellungen, das hier eindeutig zu sein scheint. Das Schöne beim Tantra ist, dass es ein vereinendes Prinzip ist: Tantra lebt also davon, nichts auszuschließen, sondern eher davon, eine Balance zwischen allem zu finden. Die tantrische Antwort auf die Frage wäre also: ja und nein. Es geht klar um Sex, denn Sex ist Teil des Lebens. Ein sehr entscheidender Teil sogar, denn nur durch ihn entsteht Leben.
Wenn wir uns nun aber an reinen Sexstellungen “festbeißen”, landen wir früher oder später in einer Sackgasse. Hier verweist Tantra auf die tieferen Aspekte, nämlich die inneren, energetischen beim Sex. Diese Aspekte sind die, die für die Therapie interessant sind. (Sexstellungen wiederum passen i.d.R. besser in ein Coaching oder Training.)
Bevor es hier zu esoterisch wird: Bei "energetisch" geht es nicht um irgendwelche Astralebenen oder Hokus Pokus, sondern ganz konkret um gelebte Qualitäten und Kräfte, die im menschlichen Erlebensraum auftreten können oder eben nicht. Tantra vermittelt Einsichten und Techniken, wie sich sexuelle Energie steigern lässt - ganz konkret erlebbar im Körper. Es kann den Erfahrungsraum erweitern, z.B. im Hinblick auf welche Anteile ich als Mensch in mir erleben und genießen kann, ohne dass sie mich blockieren.
Wie kann Tantra konkret hilfreich sein?
1.
Ein “Werkzeug” ist z.B. das Konzept der Polarität: Im Tantra geht man davon aus, dass Menschen sowohl männliche als auch weibliche Qualitäten (“Energien”) haben. Diese Pole haben die Eigenschaft, wie Magnete, in gegenseitige Anziehung zu treten. Sexualität ist in diesem Modell die Anziehung zwischen zwei Polen.
Das Problem in einer Partnerschaft kann so z.B. sein, dass die beiden Partner:innen es nicht (mehr) schaffen, klare Polaritäten einzunehmen: Man ist nur noch befreundet, fühlt keine “Spannung” mehr für einander und plätschert eher neutral in der Beziehung umher.
2.
Männliche und weibliche Qualitäten können auch innerhalb einer Person durcheinander geraten sein: Wenn man z.B. zu sehr in seinen männlichen Aspekten lebt (führen, organisieren, machen…) und wenig bis gar nicht in den weiblichen, führt das in der Regel auch zu einer Disbalance der Gesundheit, die sich auf die Sexualität auswirkt. Gerade als Frau in einem weiblichen Körper.
3.
Ein weiteres “Werkzeug” ist das Körperbewusstsein bzw. die Orientierung hin zum Körper und zum Erleben beim Tantra: Zu ergründen, aus dem Kopf raus und in den Körper rein zu kommen, kann ein erfolgreicher Schlüssel in der Lösung sexueller Blockaden sein. Gerade wer oftmals im Alltag sehr abgeschnitten von Sensibilität und Empfindsamkeit lebt, kann über diesen “Ortswechsel” wertvolle neue Erfahrungsräume kennenlernen.
Was Tantra in der Therapie nicht ist
Keine Berührungen, keine sexuellen Handlungen
Innerhalb der Sexualtherapie finden keine Berührungen oder sexuellen Handlungen statt - weder zwischen Therapeutin und Klientin noch zwischen Paaren. Das finde ich wichtig zu betonen, da Tantra sonst meistens in Zusammenhang mit der Öffnung solcher Erfahrungsräume steht.
In der Sitzung finden tantrische Konzepte Anwendung im Gespräch oder ggf. gibt es mal eine “Hausaufgabe”, wenn sie passend sind oder hilfreich erscheinen. Das zeigt, dass es beim Tantra eben um mehr geht, als um ein Technik-Training - nämlich die Exploration einer inneren Erfahrungswelt in Verbindung mit dem (äußeren) Körper.
Heilpraktikerin für Psychotherapie
© 2025 femsex, by Louisa Escher. Alle Rechte vorbehalten
Diese Website ist nicht Teil der Facebook-Website oder von Facebook Inc. Darüber hinaus wird diese Website in keiner Weise von Facebook unterstützt. Facebook ist eine Marke von Facebook, Inc. Wir verwenden auf dieser Website Remarketing-Pixel/Cookies von Google, um erneut mit den Besuchern unserer Website zu kommunizieren und sicherzustellen, dass wir sie in Zukunft mit relevanten Nachrichten und Informationen erreichen können. Google schaltet unsere Anzeigen auf Websites Dritter im Internet, um unsere Botschaft zu kommunizieren und die richtigen Personen zu erreichen, die in der Vergangenheit Interesse an unseren Informationen gezeigt haben.
